Die Zukunft der Energieversorgung ist leise, lokal und intelligent. Während konventionelle Wärmenetze oft auf hohe Temperaturen und zentrale Erzeugung setzen, denken Anergienetze den Ansatz konsequent neu: Sie nutzen niedertemperierte Energieflüsse – etwa aus dem Erdreich, dem Grundwasser, der Umgebungsluft oder industrieller Abwärme – und verteilen diese über ein geschlossenes Rohrnetz.
Das Besondere: In diesem Netz bewegen sich Temperaturen typischerweise zwischen 10 und 25 °C – also auf einem Niveau, das für sich genommen weder „heizt“ noch „kühlt“. Erst in den Gebäuden selbst übernehmen Wärmepumpen und Rückkühler die Feinanpassung. So wird Wärme oder Kälte dort erzeugt, wo sie tatsächlich gebraucht wird.
Dieser Ansatz bietet enorme Vorteile:
– Hohe Energieeffizienz, weil Temperaturniveaus optimal genutzt werden.
– Sektorenkopplung von Gebäuden, die Energie sowohl beziehen als auch rückspeisen können.
– Dezentrale Resilienz – das System funktioniert ohne eine einzige zentrale Erzeugungsstelle.
– Nachhaltigkeit durch Integration erneuerbarer und lokaler Quellen.
Damit sind Anergienetze ein zukunftsweisendes Bindeglied zwischen Gebäudetechnik, Stadtplanung und Energiewirtschaft. Sie ermöglichen es, ganze Quartiere klimaneutral zu versorgen – und passen perfekt zu intelligenten Gebäudekonzepten, wie wir sie bei ZETAR planen. Die Energiewende gelingt nicht durch mehr Energie – sondern durch smartere Energieflüsse.


